Wussten Sie, dass…

es besonders nachhaltige Särge gibt?

Immer mehr Menschen, die sich nicht nur bewusst mit ihrem Tod, sondern auch mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandersetzen, stellen sich die Frage: Wie kann ich von dieser Welt gehen ohne viel Schaden anzurichten?

Foto: Loop Biotech B.V.

„Klimaneutrale Bestattung“ oder „Ökobestattung“ nennt sich die Idee von nachhaltigen Bestattungsformen, z.B. in Form von besonderen Särgen und Urnen. Dafür wählt man etwa die Beisetzung der Asche in einer biologisch abbaubaren Aschekapsel. Hinterbliebene können für die Trauerfeier natürlich auch eine Schmuckurne wählen, die vorgegebenen ökologischen Richtlinien entspricht. Generell ist bei der Einäscherung natürlich zu bedenken, dass die Verbrennung im Krematorium enorme Energie erfordert. Die Beisetzung in der Erde ist nicht ganz unproblematisch: Giftige Rückstände der menschlichen Überreste oder auch nicht abbaubare Materialien des Sargs können die Böden belasten und ins Grundwasser gelangen.

Verschiedene Forschungsprojekte untersuchen daher intensiv die Auswirkungen der schädlichen Einflüsse von Erd- und Feuerbestattungen. Das Umweltbundesamt und die Deutsche Bundesstiftung Umwelt beschäftigen sich seit vielen Jahren mit diesem Thema. Was können wir also tun? Bei der Auswahl von Sarg, Urne und Grabstein etwa folgende Fragen stellen: Wo kommen die Materialien her – beispielsweise aus nachhaltiger, möglichst regionaler Forstwirtschaft – und wo wird mein Sarg, meine Urne gefertigt? Gibt es lange Transportwege, die sich vermeiden lassen?

Einen spannenden Ansatz für mehr Nachhaltigkeit im Bestattungswesen bietet das Unternehmen Loop Living Cocoon. Es verspricht: „Der Loop Living Cocoon™ ist der erste lebende Sarg der Welt, der die Natur bereichert, indem er sich in nur 45 Tagen biologisch abbaut und dem Menschen auf natürliche Weise Nährstoffe zurückgibt. Der Loop Living Cocoon™ wird in nur sieben Tagen aus lokalen Pilzen und upgecycelten Hanffasern gezüchtet.“ Der Körper des Verstorbenen wird in zwei bis drei Jahren vollständig zersetzt – dieser Prozess dauert in einem gewöhnlichen Sarg normalerweise mehr als ein Jahrzehnt. Der Sarg besteht aus Myzel, ein unterirdisches Wurzelgeflecht von Pilzen, und wird in der Unternehmensfabrik in Delft (Niederlande) gezüchtet. Im Inneren befindet sich ein Moosbett. Auch Urnen und ein sogenanntes Bestattungsbett werden auf diese Weise hergestellt. Am Ende hinterlässt der Pilzsarg/die Pilzurne sogar noch wertvollen Kompost.  


Quellen:

ARD – „Ökobestattung“: Nachhaltige Särge und Urnen

Arbor Bestattungen – Die Waldbestattung

Der erste lebende Sarg der Welt