nur 39% aller Menschen in Deutschland eine Patientenverfügung besitzen?
Vielen Menschen scheint das Thema der eigenen Patientenverfügung unangenehm zu sein. Das schiebt man lieber auf die lange Bank. Verständlich: Denn sich mit dem eigenen Tod auseinanderzusetzen, ist nicht leicht. Zumal, wenn der Tod im eigenen Familien- und Bekanntenkreis und in der Öffentlichkeit stigmatisiert ist.
Das Marktforschungsinstitut „HEUTE UND MORGEN“ hat für den Ergo Risiko Report (2022) 3.200 Personen in Deutschland repräsentativ zu verschiedenen Schwerpunkten befragt. Dabei ging es um die eigenen Finanzen, Risikokompetenz, Digitalisierung und eben auch Gesundheit und Vorsorge. Der Bericht zeigt zwar, dass die zentralen Vorsorgedokumente bekannt sind – allen voran die Patientenverfügung. Aber dennoch nutzen sie wenige Menschen. Eine Übersicht:
44 Prozent der Deutschen haben eine Bankvollmacht.
39 Prozent haben eine Patientenverfügung.
35 Prozent haben eine Vorsorgevollmacht.
27 Prozent haben eine Betreuungsverfügung.
Aber: Es ist im Vergleich zu den Vorjahren ein Aufwärtstrend zu erkennen. Denn immer mehr Bürgerinnen und Bürgern ist bewusst: Im Fall von Unfällen oder schweren Erkrankungen kann mit einer Verfügung oder Vollmacht der eigene Wunsch berücksichtigt werden. Das nimmt den Angehörigen schwierige Entscheidungen ab.
Die Veranstaltung „Alles geregelt?“, die am Donnerstag, 19. Oktober bei uns im Museum stattfindet, beschäftigt sich genau mit diesen Themen. Bringen Sie einfach Ihre Fragen mit: Was genau beinhaltet eigentlich eine Vorsorgevollmacht? Und worauf sollte ich bei der Erstellung einer Patientenverfügung achten?
Imogen Saß, Diplom-Sozialarbeiterin, Palliativ-Care-Fachkraft und Leitung für ambulante Hospizdienste im Hospiz Ulm, beantwortet diese uns andere Fragen; berät zu den Themen der Vorsorge-Organisation und erklärt Unterschiede zwischen den verschiedenen Dokumenten.
Die kostenlose Veranstaltung „Alles geregelt?“ im Rahmen der Sonderausstellung „Erzähl mir was vom Tod!“ will Hemmschwellen abbauen, informieren und zum Austausch einladen.
Das Angebot ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Quellen:
Vorsorgevollmacht & Patientenverfügung: Wie verbreitet ist Vorsorge in Deutschland?