Wussten Sie, dass…

der Gender Pay Gap im Kunst- und Kulturbetrieb für das Jahr 2022 ganze 20% betrug?

Der Literarischen Rundgang zur Sonderausstellung beleuchtet den Jahrhunderte alten Kampf der Künstlerinnen um Gleichberechtigung. Foto: Edwin Scharff Museum

Diese Daten zum Lohnungleichgewicht veröffentlichte das Statische Bundesamt erst kürzlich. Daher steht der diesjährige Equal Pay Day am 7. März − ein Aktionstag, der sich für die faire Bezahlung von Frauen einsetzt − unter dem Motto „Die Kunst der gleichen Bezahlung“. Die Kampagne präsentiert Lösungsmöglichkeiten für mehr Lohngerechtigkeit in Kunst und Kultur, die sich auf die gesamte Arbeitswelt übertragen lassen.
Ebenso setzt sich der Internationale Frauentag, auch Weltfrauentag genannt, am 8. März für die Gleichberechtigung und gegen die Diskriminierung von Frauen ein. Seit über 100 Jahren wird der Aktionstag begangen. Er firmiert auch unter Weltfrauentag, Frauentag oder (Internationaler) Frauenkampftag. Zurück geht der Tag auf die Initiative sozialistischer Organisationen in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg. Sie setzten sich für die Gleichberechtigung in vielen gesellschaftlichen Bereichen ein, wie die Emanzipation von Arbeiterinnen oder das Wahlrecht für Frauen. Auch im Kunstbetrieb engagierten sich Frauen hartnäckig in künstlerischen Vereinigungen, erkämpften sich Ausstellungsmöglichkeiten und prestigeträchtige Aufträge sowie die Aufmerksamkeit wichtiger Förderer.

Anlässlich der beiden Aktionstage steht unser Ausstellungs- und Vermittlungsprogramm im März ganz im Zeichen von starken Frauen, die sich behaupten mussten – mit Literarischen Rundgängen, Führungen und extra Angeboten zum Weltfrauentag mit Museumsleiterin Dr. Helga Gutbrod sowie den Schauspielerinnen Klara Ladwein und Julia Ebert. Denn die aktuelle Sonderausstellung „Kampf um Sichtbarkeit. Künstlerinnen der Nationalgalerie vor 1919“ richtet den Blick auf jene Malerinnen und Bildhauerinnen, die es schon vor 1919 in die Kunstöffentlichkeit geschafft und deren Werke vor 1919 Eingang in die Sammlung der Berliner Nationalgalerie gefunden haben. Die von der Alten Nationalgalerie kuratierte Schau zeigt Werke von 30 starken Künstlerinnen, die den Widerständen der damaligen Zeit trotzten und sich Gehör im männlich dominierten Kunstumfeld verschafften. Davon berichten auch die beiden Schauspielerinnen Klara Ladwein und Julia Ebert. Ihr Literarischer Rundgang „Trotz aller Widrigkeiten…“ beleuchtet den Jahrhunderte alten Kampf der Künstlerinnen um Gleichberechtigung. Briefe, Erinnerungen, Gedichte und Texte geben Einblick in die Geisteshaltung und Atmosphäre der Zeit.

Am Internationalen Frauentag, Mittwoch, dem 8. März um 16 Uhr, bietet Museumsleiterin Dr. Helga Gutbrod allen Interessierten eine Führung durch die Ausstellung. Denn „die anhaltenden Diskussionen um Gendergerechtigkeit im Kunstbetrieb zeigen, dass der Kampf der Künstlerinnen um Sichtbarkeit noch längst nicht beendet ist. Umso wichtiger ist es, an besonderen Tagen, wie dem Weltfrauentag, herausragende Künstlerinnen und ihre Werke in den Mittelpunkt zu stellen“, so die Museumsleiterin.
Um 18 Uhr bietet sich dann zusätzlich noch die Teilnahme an einem Literarischen Rundgang. Da die Teilnehmendenzahl hier begrenzt ist, empfehlen wir eine Anmeldung unter esm-buchungen@post.neu-ulm.de

Das Kunstmuseum ist an diesem Tag bis 19.30 Uhr geöffnet. Der Eintritt sowie die Angebote sind am Weltfrauentag kostenfrei.

Weitere Termine, die Ausstellung bei Führungen und Literarischen Rundgängen kennenzulernen, finden Sie in unserem Kalender.