Wir werden Expertinnen – unverhofft und in den unterschiedlichsten handwerklichen Sparten. Elektriker, Klimatechniker, Trockenbauer, Schreiner, Maler und Parkettverleger tummeln sich im Haus und das geht am Museumsteam nicht spurlos vorüber!
Was macht eigentlich Gernot Ladwein?
Diesmal: Gernot Ladwein, Museums- und Erlebnispädagoge im Edwin Scharff Museum.
Kunstwerk des Monats August
Der Teufel steckt in der Kleinskulpturensammlung:
Thomas Theodor Heine, Teufel, um 1904
Im Dezember 2010 erwarb das Edwin Scharff Museum den Teufel des Künstlers Thomas Theodor Heine – eine Bronze-Plastik, die zu ihrer Entstehungszeit sehr beliebt und bekannt gewesen ist. Auch heute hat die Figur nichts von ihrem Charme eingebüßt.
Den Teufel erschafft Heine um 1904. Der Künstler präsentiert den Höllenfürsten allerdings nicht als Schreckensfigur der Unterwelt. Etwas dicklich, mit herabhängenden Bauch wirkt der Teufel – zu erkennen an den Hörnern und dem Schwanz – so gar nicht furchteinflößend. Die plastische Form der Gestalt, für die stark gedrungene, nach unten verlagerte Körperformen bezeichnend sind, modelliert Heine als plumpe und irgendwie gemütlich wirkende Figur. Auch die großen, breiten Pranken und die Plattfüße erwecken eher einen beinahe tapsigen Eindruck. Fast erscheint es so, als würde der Teufel in menschenähnlicher, lässiger Dynamik daher schlendern. Das ist gewiss ein heutiger Blick auf diese Plastik. Solch eine karikierende Darstellung als plastisches Werk war für das zeitgenössische Publikum sicherlich ungewohnt.