Im April konnte man auf unserem Blog schon einen kleinen Einblick in den Aufbau unserer Ausstellung „Renée Sintenis. Pionierin der Bildhauerei“ gewinnen. In den vergangenen Wochen waren wir weiter fleißig wie die Ameisen, sind (mit Sicherheitsabstand) wie junge Fohlen herumgesprungen, um alles fertig vorzubereiten, und freuen uns nun wie aufgeregte Hunde, die es gar nicht abwarten können, dass wir heute das Kunstmuseum wieder öffnen dürfen.
In unserer Sonderausstellung stellen wir Renée Sintenis vor, eine der bekanntesten Bildhauerinnen der Weimarer Republik, die durch ihre kleinformatigen Tierfiguren aus Bronze national wie international bekannt war. Sicherlich kennen viele ihren Berliner Bären von 1956, der seit 1960 als Preis der Berlinale, den Berliner Filmfestspielen, vergeben wird. Neben den Tierplastiken – darunter vor allem Pferde und Hunde, die so oft agil und lebensecht wirken, dass man das Wesen des Tieres in den Bronzeguss erhaschen kann – machte Sintenis sich u.a. durch ihre Sportlerdarstellungen einen Namen, die die Sportbegeisterung und das schwungvolle Tempo in Berlin der 1920er Jahre festhalten.
Darüber hinaus galt die Künstlerin durch ihr androgynes, elegantes und zugleich cooles Auftreten als ein Vorbild für die „neue Frau“ der Weimarer Republik. Sie machte Werbung für Zigaretten und fuhr mit einem Auto durch die Straßen Berlins.
In unseren Räumen zeigen wir daher dieses Mal auch große Fotoporträts, auf denen das Auftreten Sintenis‘ in den damaligen öffentlichen Medien festgehalten wird. Doch eigentlich war sie eine eher schüchterne Person, die die Gesellschaft von Tieren gegenüber der von Menschen bevorzugte, was sich in ihren Werken wiederspiegelt.
Wer sich selbst ein Bild von Renée Sintenis und ihrem Leben und Werk machen möchte, kann gerne ab heute, 13 Uhr ins Museum kommen. Den aktuellen Hygiene-Standards entsprechend haben wir uns gewappnet: Desinfektionsmittel, Sicherheitsabstandsmarkierungen und Mund-Nasen-Schutz – alles vorhanden! Wir freuen uns sehr, Sie und Euch heute oder in den kommenden Tagen im Kunstmuseum begrüßen zu dürfen.
Übrigens: Das „Kunstwerk des Monats“ im November 2016 war ein Selbstporträt von Renée Sintenis, das sich im Besitz der Städtischen Sammlungen Neu-Ulm befindet. In der Ausstellung können Sie es „live“ bewundern. Hier geht es zum Kunstwerk des Monats, in dem die Kunsthistorikerin Kristina Baumann das Porträt erläutert.
Auf Grund der Bildrechte mussten wir leider alle Fotos aus den Beiträgen zu Renée Sintenis nach Ausstellungsende entfernen.