Viele Menschen arbeiten im Edwin Scharff Museum am Neu-Ulmer Petrusplatz daran, das Museum auf vielfältige Weise mit Leben zu füllen. Während das Haus wegen der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie geschlossen ist, wollen wir sie Ihnen vorstellen. Dieses Mal: Charlotte Thon, M.A. (Kunsthistorikerin), Wissenschaftliche Volontärin im Edwin Scharff Museum.
An was arbeiten Sie gerade?
Derzeit unterstütze ich den Aufbau der Ausstellung „Renée Sintenis. Pionierin der Bildhauerei“, die ja ursprünglich Anfang April eröffnet werden sollte. In den letzten Tagen habe ich beispielsweise viel mit unseren Grafikerinnen korrespondiert. Demnächst soll alles fertig sein. Hoffentlich dürfen wir dann auch bald unsere Museumstüren wieder öffnen.
Wie sieht Ihr Berufsalltag aus, wenn das Museum geöffnet ist?
Jeden Tag anders. Mal werden Pressemitteilungen verschickt, Objektschilder gestaltet und angebracht, oder Listen für unsere Leihgeber*innen oder für den Kunsttransport erstellt. Doch mit jeder Ausstellung kommen in der Regel die gleichen Aufgaben wieder. Da halten sich Abwechslung und „Oh, das hab ich schon mal gemacht – das kann ich schon alleine!“ gut die Waage.
Und aktuell, während der Schließung?
Da unsere Eröffnung sich nun nach hinten verschoben hat, haben wir in der Ausstellungsvorbereitung ein wenig mehr Zeit. Das heißt, die Aufgaben sind gerade denen gleich, die auch kurz vor einer Vernissage anstehen, also zum Beispiel Sockel und Glashauben bestellen, Objektschilder anbringen, die Gestaltung und Koordinierung der Wandtexte unterstützen, Pressemappen erstellen, Bildrechte einholen. Außerdem arbeite ich meiner Kollegin Julia Gmehlin zu, die derzeit unter anderem auch unseren Museumsblog wiederbelebt.
Was mögen Sie am meisten an Ihrer Tätigkeit im Edwin Scharff Museum?
Die Aufgaben, die ich zu erledigen habe, pendeln zwischen selbstständigem Arbeiten und Absprache mit meinen Kolleg*innen. Das ist eine gute und abwechslungsreiche Mischung. Dabei ist das Miteinander oft auch sehr freundschaftlich, herzlich und lustig. Das ist wirklich schön und bereichernd.
Und was gefällt Ihnen am wenigsten?
Oft bereitet mir das am Laufen halten vieler Teilprozesse noch ein bisschen Kopfweh. Kaum hab ich endlich etwas erledigen können und kann durchatmen, so wartet schon das nächste auf mich, das auch ganz schnell gemacht werden muss.
Was ist das skurrilste, lustigste oder aufregendste Erlebnis, das Sie mit Ihrem Job verbinden?
Skurril – aber wahrscheinlich viel mehr traurig und ernüchternd – ist die Tatsache, dass wir gerade eine Ausstellung für die Museumsbesucher*innen vorbereiten, obwohl wir gar nicht so recht wissen, wann wir wieder öffnen dürfen. Und ob dann überhaupt wieder Führungen stattfinden werden. Ich weiß, allen geht es so. Aber das ist leider kein großer Trost. Dafür ist ein Trost, dass wir jetzt auf dem Weg sind, präsenter in den Medien zu sein. Und auch wenn ich dort „nur“ meiner Kollegin zuarbeite, so macht mir das doch recht viel Spaß. Es ist ein sehr kreativ-fordernder Bereich, in dem ich gerne mitwirke. Das war mir davor gar nicht so bewusst. Insofern ist das vielleicht auch wiederum irgendwie lustig. Und aufregend ist auf alle Fälle, wie es wohl weiter gehen wird.