Zwei schwere Bronzetüren, 3,20 m hoch und 2,10 m breit, schuf Edwin Scharff zwischen 1945 und 1949. Dargestellt ist das Glaubensbekenntnis. Jeden Teilsatz des Credos stellt Scharff in einem eigenen Relief dar. Formuliert wurde das Bekenntnis bereits im Jahr 325 – also vor 1700 Jahren – auf dem ersten Konzil von Nicäa, dem ersten ökumenischen Konzil. Das heute bekannte Glaubensbekenntnis ist diesem sehr ähnlich, es wurden über die Jahrhunderte allerdings manche Teilsätze hinzugefügt und kleine Änderungen vorgenommen.
Elisabeth Heymer mit Werken von Edwin Scharff im Museumsdepot. Foto: Edwin Scharff Museum
Das Edwin Scharff Museum bekommt eine Onlinesammlung! Aber was bedeutet das eigentlich?
Das Inventarisieren und Festhalten, was in eine Museumssammlung gelangt und wo es aufbewahrt wird, ist schon seit dem Beginn moderner Museen im 19. Jahrhundert eine zentrale Aufgabe. Was früher auf Karteikarten notiert wurde – um was für ein Kunstwerk handelt es sich, wer hat es geschaffen, aber auch: aus welchen Händen ist es ins Museum gelangt – wird mittlerweile digital vermerkt.
Dieser immense Wissensschatz soll nun sukzessive öffentlich zugänglich gemacht werden. Damit erfüllt das Edwin Scharff Museum seinen Bildungsauftrag als städtisches Museum. Während in der ständigen Sammlungspräsentation und den Sonderausstellungen immer nur ein Bruchteil des Bestandes für das Publikum zu sehen ist, ermöglicht die Onlinesammlung den Besuch bequem von zuhause bzw. von überall aus.
Seit einigen Monaten arbeitet unsere neue Kollegin Elisabeth Heymer nun an der Aufgabe, die Werke aus der Sammlung des Museums für die digitale Datenbank aufzubereiten. In der nächsten Zeit steht vor allem die Suche nach einem geeigneten Anbieter für die Online-Plattform im Vordergrund. Wir halten Sie natürlich hier auf dem Laufenden!
Das Projekt wird unterstützt von der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern.
Den Faden verloren? An der „Premium Faden-Bar“ gibt es allerlei Gesponnenes vom Roten Faden bis zum Guten Draht zu „(ver-) kaufen“. Foto: Edwin Scharff Museum, Martina Strilic
Erinnern Sie sich noch an eine Situation, in der mal jemand zu Ihnen gesagt hat „Das kannst du aber gut“? Vielleicht war das in der Schule oder zu Hause; vielleicht auf dem Fußballplatz oder im Töpferkurs. Irgendwann entdeckt jeder Mensch eine Fähigkeit, die ihm oder ihr viel Freude macht, die jemand gerne ausübt und darin ein wahres Können entwickelt.
Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger freut sich mit Museumsleiterin Dr. Helga Gutbrod über die Schenkung, die der Vorstandsvorsitzende der Gustav Seitz Stiftung Wolfgang van Gulijk zusammen mit Darius Müller überreicht hat.
Eine Grafik von Gustav Seitz bereichert seit kurzem die Sammlung des Edwin Scharff Museums. Die beiden Vorstandsvorsitzenden der Gustav Seitz Stiftung Wolfgang van Gulijk und Darius Müller überreichten „Fünf Torsi“, eine Kreidelithographie von 1967an der Eröffnung von „Gustav Seitz. Figur & Empfindung“. Zwei Plastiken des Bildhauers, die Figur der „Marina“ und ein Relief, besitzt das Museum bereits. Sie sind derzeit in der Sonderausstellung zu sehen.
1929 entwirft Edwin Scharff das Plakat für eine Ausstellung des Deutschen Künstlerbunds, in dessen Vorstand er mitarbeitet. Das Motiv dürfte Neu-Ulmern und Neu-Ulmerinnen bekannt vorkommen: Es sind drei Männer im Boot. Es gibt einen Unterschied zur Bronzeplastik, die sich auf dem Neu-Ulmer Rathausplatz befindet. Auf dem Plakat rudern zwei Männer vorne stehend und einer hinten sitzend. Die dreidimensionale Version zeigt drei stehende Männer. Die Männer im Boot werden das Signet des Künstlerbundes, das bis heute verwendet wird. Unter „Signet“ versteht man ein visuelles Zeichen. Heute würde man „Logo“ dazu sagen.